Sichere Querung mit Halbseilen – Eine alternative Methode
Die Gefahr des Pendelsturzes stellt beim Klettern von Quergängen ein erhebliches Risiko dar. Stürzt der Nachsteiger, pendelt er unter der nächsten Sicherung durch, beschleunigt stark horizontal und kann sich dabei erheblich verletzen. Um diese Gefahr zu umgehen, kann eine alternative Methode mit zwei Halbseilen angewendet werden.
Die geschilderte Methode stammt aus dem Buch Alpin Lehrplan Band 2 S.61
Ablauf (in meinen Worten) Laut Buch sollte es eine Metallöse für diese Technik geben, aber ein normaler Haken muss es meistens auch tun.
Wer nur einen scharfkantigen Haken vorfindet, muss ggf, einen Karabiner , Maillon, o.ä. opfern.
- Vorbereitung: Der Vorsteiger klettert die Route ganz normal vor, bzw. fädelt bereits ein Seil durch einen Haken, und hängt das Zweite in einer Echspresse ein. Dazu müsste er aber schon wissen dass der Nachsteigende das so machen will/soll.
- Am Quergang: Erreicht der Nachsteiger den Quergang, und der Vorsteiger hat es nicht schon entsprechend eingerichtet, sichert er sich nach Möglichkeit zunächst separat.
Dann löst er ein Seil von seinem Gurt, fädelt es direkt durch den Haken und bindet sich anschließend wieder ein. Er kontrolliert den Knoten sorgfältig und hängt dann die anfängliche Selbstsicherung aus. - Die Seilführung während der Querung: Von diesem Moment an zieht der Vorsteiger nur noch das nicht gefädelte Seil ein. Gleichzeitig gibt er mit dem gefädelten Seil, das durch den Haken läuft, genau die gleiche Menge Seil aus.
- Der Sicherheitsvorteil: Bei einem Sturz kommt das Sicherungsseil von zwei Seiten: von links und von rechts. Dadurch kann kein Pendelsturz passieren.
- Am Ende der Querung: Am Ende des Querganges sichert sich der Nachsteiger wieder separat. Er löst erneut das gefädelte Seil vom Gurt, zieht es am anderen Strang aus dem Haken und bindet sich wieder regulär in beide Seile ein. Anschließend kann der Aufstieg normal fortgesetzt werden.